III. Weg Training interveniert in Leipzig

Vergangenes Wochenende versammelte sich der Leipziger Ableger der rechtsextremen und völkischen Kleinstpartei der III. Weg erneut zum gemeinsamen, öffentlichen Training im Stadtteil Schönefeld. Uniformiert mit T-Shirts ihrer „AG Körper und Geist“ trainierten sie ungestört über eine Stunde inmitten der Plattenbauten nahe der Haltestelle Volksgartenstraße. Im Zuge des Trainings wurde demonstrativ ein Gruppenfoto mit einer Fahne des dritten Weg sowie eines Transparents gegen einen Moscheebau in Dresden, erstellt. Vermutlich hatte die sonst eher versprengte Gruppe an diesem Tag Unterstützung von anderen „Stützpunkten“, jedenfalls kamen über 15 Personen zusammen. Im zugehörigen Social Media Post propagierten sie zudem: „Hol dir dein Land zurück“.

Die aus dem Freien Netz Süd hervorgegangene Partei, welche ihr politisches Zentrum ins vogtländische Plauen verlegt hat, arbeitet daran ihre Struktur in Sachsen, aber auch im Rest von Deutschland durch sogenannte „Stützpunkte“ auszubauen. Seit Dezember 2021 gibt es für Leipzig und Nordsachsen den Stützpunkt „Mittelland“. Dieser Ableger tritt besonders seit Mitte diesen Jahres in Form von Flyeraktionen sowie öffentlichen Trainingseinheiten im Leipziger Osten und Grünau in Erscheinung. Der Aktionstag scheint vorrangig Sonntag zu sein. Ein Ziel des III. Weges ist es gefestigte Nazi-Kader auszubilden, welchem sie durch die „AG Körper und Geist“ nachkommen. Hier werden gemeinsame sportliche Aktivitäten mit indoktrinierenden Unternehmungen verbunden.

Es ist alarmierend, dass Faschos, welche sich in Tradition des Nationalsozialismus sehen, einen Steinwurf entfernt von alternativ geprägten Stadtteilen im Leipziger Osten ihre Strukturen aufbauen sowie ihre menschenfeindliche Propaganda verbreiten und zur Schau stellen. Um diesem Treiben Einheit zu gebieten, fanden sich daher entschlossene AnwohnerInnen zusammen und intervenierten erfolgreich beim vergangenen Training. Dabei wurde die Gruppenstärke für ein zweites Foto am Völkerschlachtdenkmal deutlich dezimiert.

Es ist und bleibt auch antifaschistische Arbeit, den Nazis jedes noch so kleine Fleckchen Raum zu nehmen und ihnen keinen Handlungsspielraum zu lassen. Dazu ist es notwendig die Wohlfühlzonen zu verlassen und Präsenz zu zeigen. Nur so konnten alternative Stadtteile entstehen, welche wir heute als selbstverständlich ansehen. Kein Fußbreit den Faschisten. Antifa heißt Angriff!

Screenshot aus der Telegram-Gruppe „Der III.Weg Leipzig/Nordsachsen“ [von Moderation gelöscht]